Photo © Alexa Elliot
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Typische Art:
Kurzflossen-Mako
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Familien:
7
Gattungen:
10
Arten:
15
Makrelenhaie
Makrelenhaie sind eine sehr diverse Ordnung. Ihr werden neben den bekannten Arten wie Weisse Haie oder Makos auch Fuchshaie und Riesenhaie zugeordnet. Insgesamt umfasst diese Ordnung 8 Familien mit 10 Gattungen und ca. 17 Arten.Es gibt kein eindeutiges Merkmal, welches sofort darauf schliessen lässt, dass es sich um einen Vertreter der lamniformen oder Makrelen Haie handelt. Erst eine Kombination mehrerer Merkmale lässt sie eindeutig zurodnen. Ihr Maul liegt hinter dem vorderen Ende des Auges, die Schnauze ist konisch oder abgeflacht, sie haben 5 Kiemenspalten, 2 Rückenflossen und, im Vergleich zu Grauhaien, keine Nickhaut.
Die meisten Vertreter dieser Ordnung sind in der Lage, mit Hilfe eines Gegenstrom-Wärmetauscher Blutgefässystems (Wundernetz, Rete mirabilis) Wärme im Körper zu speichern. Sie können so ihre Körpertemperatur über der des umgebenden Meerwassers halten und haben somit einen Vorteil gegenüber wechselwarmer Beute.
Typische Art:
Sandtigerhai
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Sandhaie
Grosse Haie mit einschüchternden Gebissen. Entgegen ihrem Erscheinungsbild handelt es sich bei Sandtigern jedoch um harmlose Tiere. Dieser äussere Umstand führte jedoch dazu, dass Sandtigerhaie in einigen Regionen Australiens nahezu ausgerottet wurden. Bei allen Sandtigern ist der Körper in der Kopfregion deutlich abgeflacht. Beide Rückenflossen haben dieselbe Grösse und der Schwanz ist verlängert. Weltweit gibt es 4 Arten, die sich eher in subtropischen und gemässigten Regionen aufhalten. Sandtigerhaie besitzen die Eigenheit, dass sie Luft schlucken, um ihre Schwebefähigkeit zu erhöhen. Die Vertreter dieser Familie zeigen während der Embryonalentwicklung intra-uterinen Kannibalismus. Bei dieser Entwicklung fressen die Embryonen im Mutterleib ihre Geschwister, so dass schlussendlich, zum Zeitpunkt der Geburt, nur noch ein Nachkomme pro Gebärmutter vorhanden ist. Die Fressgewohnheiten der einzelnen Arten sind unterschiedlich, doch bevorzugen alle Fische als primäre Nahrung. Es konnte beobachtet werden, dass zumindest die Art Sandtigerhai (Carcharias taurus) teilweise im Verband jagt.
Typische Art:
Weisser Hai
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Makrelenhaie
Alle 5 Arten dieser Familie zeichnen sich durch sehr stromlinienförmige Körper aus, mit verschiedensten Anpassungen für eine schnelle Schwimmweise. Alle Makrelenhaie besitzen eine sehr spitze Schnauze, sehr dunkle Augen und relativ grosse Brustflossen. Die Schwanzflosse ist klassisch «homozerk» (oberer und unterer Logus gleich lang). Der obere Teil der Flosse ist also nicht verlängert. Makrelenhaie besitzen Kiele an den Seiten des Schwanzstiels, die zur Stabilisation und Versteifung dienen.
Siesind weltweit zu finden, wobei sie eher in gemässigteren Regionen auftreten. Alle Arten besitzen eine Blutgefässystem, das eine Erhöhung der Körpertemperatur ermöglicht. Dies ermöglicht die sehr hohen Schwimmgeschwindigkeiten. Die wohl bekanntesten Vertreter dieser Familie sind der Weisse Hai (Carcharodon carcharias) und der Kurzflossen-Mako (Isurus oxyrinchus). Makrelenhaie sind aplazental lebendgebärend (Ovoviviparie) mit uterinem Kannibalismus (Oophagie).
Typische Art:
Riesenhai
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Riesenhaie
Diese Familie besteht aus nur einer Art, obwohl auf der südlichen Hemisphäre Formen existieren, die von einigen Spezialisten als mögliche 2. Art betrachtet werden. Riesenhaie gehören zu den wenigen Planktonfressern unter den Haien. Anders als die Walhaie saugen sie das Plankton nicht aktiv ein, sondern sie schwimmen mit offenem Maul durch das Wasser und filtern Klein- und Kleinstlebewesen mit ihren Kiemenfächern aus dem Wasser. Entsprechend dieser Ernährungsweise besitzen sie, verglichen zu anderen Haiarten, sehr grosse Kiemenspalten, die beinahe den ganzen Kopf umfassen. Wie ihr Name andeutet, gehören sie zu den grössten Haien überhaupt. Es wird vermutet, dass Riesenhaie ihre Kiemenreusen jährlich erneuern und entsprechend für gewisse Zeiten nicht fressen können und sich in tiefere Meeresregionen zurückziehen. Riesenhaie können öfters auch direkt an der Wasseroberfläche gefunden werden und hintereinander schwimmende Riesenhaie waren möglicher Weise der Auslöser für die vielen Geschichten über Seeschlangen. Riesenhaie sind weit verbreitet, wobei sie vorwiegend in gemässigten Regionen über den Kontinentalsockeln anzutreffen sind.
Typische Art:
Riesenmaulhai
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Riesenmaulhaie
Eine Familie, die im Jahre 1976 erstmals entdeckt wurde und von der nur eine Art bekannt ist. Riesenmaulhaie sind gross, mit endständigem Maul, sehr kurzer Schnauze und weisser Oberlippe. Sie besitzen keine Kiele auf dem Schwanzstiel. Die Biologie dieser Tiere ist nur fragmentarisch bekannt, da bis anhin lediglich 16 Individuen gefunden wurden. Das 9. Exemplar war das Erste im Atlantik, alle anderen stammten aus dem pazifischen und indischen Raum. Da es sich beim Riesenhai eher um eine Tiefwasserform handelt, kann angenommen werden, dass es sich um eine kosmopolite Art handelt. Man vermutet, dass Riesenmaulhaie aufgrund ihrer Maulstruktur Planktonfresser sind. Des Weiteren nimmt man an, dass sie im täglichen Rhythmus aus den Tiefen an die Oberfläche steigen. Die Grösse dieser Tiere kann erst vermutet werden, doch ist sicher, dass sie länger als 5 m werden. Trotz ihrer Grösse kann angenommen werden, dass diese Tiere harmlos sind.
Typische Art:
Koboldhai
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Koboldhaie
Diese Familie besteht aus einer einzigen Art, dem Koboldhai (Mitsukurina owstoni), welcher eine unverkennbare Körperform besitzt. Koboldhaie haben eine stark verlängerte, flache und breite Schnauze mit hervorstehenden Kiefern. Die Körperfarbe ist rosa-weisslich und die Flossen sind bläulich. Der Körper fühlt sich sehr weich an. Sie haben sehr kleine Brustflossen und einen stark verlängerten oberen Teil der Schwanzflosse, wobei ein unterer Lobus fehlt. Die Art ist schlecht untersucht.
Man findet sie vorwiegend in tieferen Regionen vor Französisch-Guyana, Golf von Biscaya bis hinunter in die Kapregion (Südafrika), sowie an verschiedenen Stellen im westlichen Pazifik. Man vermutet, dass die Tiere vorwiegend in Bodenregionen leben und die stark verlängerte Schnauze eine spezielle Anpassung für den Beutefang ist. Koboldhaie fressen vorwiegend Tintenfische und Krebstiere. über ihre Fortpflanzung weiss man noch sehr wenig.
Typische Art:
Krokodilhai
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Krokodilhaie
Diese Familie besteht aus einer einzigen Art, dem Krokodilhai (Pseudocarcharias kamoharai). Diese Art ist sehr klein mit sehr grossen Augen, wobei ihr eine Nickhaut fehlt. Sehr deutlich entwickelt sind die Kiemenschlitze, die sehr gross erscheinen. Sie haben kleine Brust- und Rückenflossen und schwach entwickelte Kiele auf dem Schwanzstiel. Alle Flossen haben einen weisslichen (hellen) Rand. Krokodilhaie sind noch nicht gut untersucht. Man vermutet aber, dass sie weltweit in den Tropen vorkommen, jedoch wahrscheinlich nur vereinzelt. Vorwiegend im offenen Wasser (epipelagisch, ozeanisch) bis in eine Tiefe von ca. 300 m zu finden. Die grossen Augen lassen vermuten, dass es sich um einen nachtaktiven oder in tieferem Wasser jagenden Räuber handelt. Es wird vermutet, dass diese Art sowohl Wirbellose, als auch kleine Fische frisst. Die Grösse liegt zwischen 60 cm und 80 cm. Die Entwicklung ist aplazental vivipar (Ovoviviparie). Intra-uteriner Kannibalismus scheint vorhanden zu sein.
Typische Art:
Pazifischer Fuchshai
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Fuchshaie
Fuchshaie sind an ihrem ausserordentlich langen Schwanz erkennbar, der etwa die Hälfte der gesamten Körperlänge ausmacht. Der Schwanz wird benutzt, um Beutefische zusammenzutreiben und sie danach damit zu erschlagen oder schwimmunfähig zu machen. Die erste Rückenflosse ist bei allen drei Arten gross und sehr aufrecht. Die Brustflossen sind von beträchtlicher Grösse.
Fuchshaie können in allen Weltmeeren in warmen und gemässigten Regionen gefunden werden. Es sind 3 Arten bekannt: der Pazifische Fuchshai (Alopias pelagicus), der gemeine Fuchshai (Alopias vulpinus) und der Grossaugenfuchshai (Alopias superciliosus). Alle Fuchshaie haben ein sehr grosses Verbreitungsgebiet, wobei der gemeine Fuchshai wohl die grösste Verbreitung aller 3 Arten zeigt und weltweit sowohl in tropischen, als auch in subtropischen und gemässigten Regionen vorkommt.
Die Biologie der Fuchshaie ist relativ schlecht untersucht. Es ist jedoch bekannt, dass es sich um sehr starke Schwimmer handelt, die auch gerne Sprünge aus dem Wasser machen. Die Fortpflanzungsweise der Fuchshaie ist aplazental vivipar (Ovoviviparie), wobei die Embryonen sich von anderen Eiern im Mutterleib ernähren (Oophagie).