Kurzprojekt: Im Rahmen dieses Projekts werden neu entstehende Lieferketten in Indien, einer der wichtigsten Haifangnationen der Welt, untersucht. Anhand von Daten aus den Anlandungen von Haien und Rochen und den Wertschöpfungsketten sollen die Hauptgründe für den anhaltenden Fang von Haien und Rochen aufgezeigt werden.

Hafen von Chennai.

Photo © Shruthi Kottillil

Ausgangslage

Obwohl der Handel mit Elasmobranchiern (Haien und Rochen) weltweit boomt, lag der Schwerpunkt bisher vor allem auf der Nachfrage nach Haiflossen in Südostasien. Die Hai-Spezialistengruppe der IUCN und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) haben erkannt, dass es zunehmend lokale und globale Märkte für andere Hai- und Rochenprodukte wie Fleisch, Haut, Squalen usw. gibt. Im Rahmen dieses Projekts werden diese neu entstehenden Lieferketten in Indien, einer der wichtigsten Haifangnationen der Welt, untersucht. Anhand von Daten aus den Anlandungen von Haien und Rochen und den Wertschöpfungsketten soll dieses Projekt die Hauptgründe für den anhaltenden Fang von Haien und Rochen aufzeigen, um dazu beizutragen, die Prioritäten für Schutzmassnahmen zum Erhalt der Haien und Rochen in dieser Region neu festzulegen. Die Ergebnisse der Studie sollen in Form von Strategiepapieren und Postern an Regierungsbehörden und -einrichtungen weitergegeben werden. Populärwissenschaftliche Artikel über die Geschichte des Handels mit Haien und Rochen sowie über die Ergebnisse der Studie sollen sich an die breite Öffentlichkeit richten. Ausserdem sollen lokal relevante Broschüren über den Rückgang der Populationen kommerziell wichtiger Arten für die Fischer, Händler und Grosshändler entwickelt werden.

Ziele

Das Projekt konzentriert sich auf die Analyse des Handels und der Wertschöpfungsketten in Tamil Nadu, insbesondere des Haupthafens und einer kleinen Fischanlandestelle (Marina Beach, Nocchi Kuppam) in der Stadt Chennai, Tamil Nadu, Indien.

Chennai, Tamil Nadu, Indien

Photo © Google Maps

Die Ziele der Studie sind

• Sammlung von Daten über die historischen Märkte, den Handel und die Ausfuhren durch eine Kombination aus Archivrecherche, Literaturrecherche und Interviews mit mindestens 20 Behörden, die mit der Aufzeichnungen von Fang- und Handelsdaten beauftragt sind, sowie mit Händlern/Verkäufern als Schlüsselpersonen.
  
  
• Sammlung von Daten über den aktuellen Handel mit Haien und Rochen durch mindestens 60 Interviews mit Fischern, die regelmässig diese Knorpelfische fangen, und anschliessende Befragung mittels Schneeballsystem von mindestens 30 % der Händler, die am inländischen Handel beteiligt sind. Zusätzlich sollen die Behörden der Marine Products Export Development Agency und 30 % der Exporteure und Einzelhändler befragt werden, um die verschiedenen Arten von Lieferketten zu erfassen.
  
  
• Identifizierung und Priorisierung der wichtigsten Triebkräfte des Elasmobranchierhandels durch die Erhebung von Daten zur Wertschöpfungskette durch direkte Beobachtungen an Anlandestellen, Einzelhandelsgeschäften und Exporthäusern an zehn Tagen im Monat über einen Zeitraum von sechs Monaten. Dies wird dazu beitragen, die Fleischlieferkette vom Markt aus zu erhellen, die sowohl für den lokalen Verbrauch als auch für den Export durch Netzwerk- und Wertschöpfungskettenanalysen bestimmt ist.

Projektstatus

Das Projekt läuft und momentan werden verschiedene Interviews geführt. Wegen Verpflichtungen der Projektleiterin bei der IUCN Shark Specialist Group startete das Projekt etwas später als geplant.

Administratives

Projektstatus:   laufendes Projekt seit 2023
Projektleitung: Shruthi Kottillil
Unterstützung seit 2023: ca. 7'000 CHF