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Photo © Alexa Elliot

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Zum Beispiel wohin und wann sie wandern

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Bullenhaie sind weltweit in wärmeren Regionen beheimatet. Sie kommen im Brackwasser und sogar im Süsswasser vor. Als eine der wenigen grossen Haiarten halten sie sich gerne in Ufernähe auf und können somit ohne den sonst üblichen Aufwand untersucht werden.

Bullenhai Fidschi
Bullenhai Fidschi
Photo © Klaus Jost

Bullenhai Fidschi.

Photo © Klaus Jost


Ausgangslage

Die Untersuchung von Hai-Bewegungen und Wanderungen sind teuer. Neben Sendern, Empfängern und Reisekosten sind die benötigten Boote, ihre Crew und Treibstoff oft die Hauptkostentreiber eines Projekts. Da sich Bullenhaie bevorzugt in Ufernähe und sogar in Flüssen und Seen aufhalten, reduzieren sich diese Kosten signifikant und machen diese Haie zu einem sehr guten Studienobjekt. In Walkers Cay, Bahamas, wo die ersten Arbeiten des Projektleiters mit Bullenhaien begannen, kann direkt am Strand mit den Tieren gearbeitet werden. Auf Fidschi am Shark Reef sind sie einfach mit einem Tauchboot des Tauchunternehmens Beqa Adventure Divers zu erreichen, das eng mit dem Projektteam zusammenarbeitet. Während der Tauchgänge kann das Projektteam die Bullenhaie markieren und ihr Verhalten studieren.
Fidschi und speziell die Insel Viti Levu sind nicht nur durch das Shark Reef (siehe auch Meeresschutz Langzeitprojekt Fidschi Shark Reef der Stiftung) ideal um ausgewachsene Bullenhaie studieren zu können, aber auch wegen den Flüssen der Insel, speziell dem Navua River, in denen junge Bullenhaie gefunden worden sind. Viti Levu ist somit wahrscheinlich auch eine Kinderstube für Bullenhaie.


Ziel

Das Projekt soll möglichst umfassende Informationen über den gesamten Lebenszyklus der Bullenhaie in Viti Levu geben - von der Paarung zur Geburt, die genutzten Kinderstuben, bis hin zu klein- und grossräumigen Bewegungsmustern der erwachsenen Haie. Biochemische und speziell genetische Analysen der Populationen sollen das Bild vervollständigen.

Das Projekt ist in verschiedene Teilprojekte gegliedert:

  1. die Erforschung der horizontalen und vertikalen Bewegungsmuster adulter und juveniler Bullenhaie an der Südküste Viti Levu‘s;
  2. direkte Verhaltensbeobachtungen im Zusammenhang mit der Fütterung von Bullen- und anderen Haiarten im Shark Reef Marine Reserve;
  3. Sammeln von Gewebeproben, die zur genetischen Identifizierung des Bullenhais (lokal und global) genutzt werden
  4. biochemische Analysen (lokal und global); und das
  5. Sammeln von sogenanntem "Local Ecological Knowledge" oder Informationen von Einheimischen zum Vorkommen von Bullenhaien in Flüssen auf Fidschi.

 


Methoden

Die grossräumigen Bewegungsmuster der Bullenhaie um Fidschi wurden mit Hilfe von Satellitensendern (Archival Pop-Up Tags) ermittelt. Für die Analyse der kleinräumigen Bewegungsmuster und Bewegungen von jungen Bullenhaien wurde mit Hilfe der Stiftung über die Jahre ein feinmaschiges Netz von Unterwasser-Empfängern (Vemco) aufgebaut. Die entsprechenden Sender wurden den Bullenhaien entweder verfüttert, implantiert oder unterhalb der Rückenflosse angebracht.

Pop-Up Tags

Pop-Up Satelliten Sender.

Photo © Mike Neumann

Genetische Daten wurden entweder von den Teammitgliedern selbst oder zusammen mit dem Team von Prof. Mahmood Shivji (Nova Universität, Florida) ermittelt. Biochemische Analysen wurden von verschiedenen spezialisierten Laboren übernommen.

 


Resultate

Seit dem Start des Projektes 2004 konnten wichtige Informationen über das Leben von Bullenhaien in Fidschi gewonnen werden. Bullenhaie nutzen die fischreichen Gewässer um das Shark Reef in Fidschi fast das ganze Jahr, sie verlassen es jedoch gegen Ende des Jahres für einige Wochen bis Monate. Individuelle Bullenhaie zeigen dabei eine unterschiedliche Ortstreue. Zudem scheinen die Fütterungen während der Tauchgänge die Haie nicht signifikant in ihrem Bewegungsverhalten zu beeinflussen.
Die populationsgenetischen Untersuchungen konnten erste genetische Verbindungen der weltweiten Bullenhai Populationen aufzeigen. Hierbei wurden auch Elternschaftsanalysen einbezogen, die Auskunft über den Vermischungsgrad von eigentlich getrennten Populationen und Indizien für Inzucht liefern.

Die Region um das Shark Reef vor Viti Levu und die Flüsse in der Gegend, speziell der Navua River, konnten eindeutig als Bullenhai Kinderstube identifiziert werden.

Junger Bullenhai aus dem Navua River

Junger Bullenhai aus dem Navua River.

Photo © Jürg Brunnschweiler

Während des Projektes entstanden mehrere Kurzprojekte, die durch die Hai-Stiftung teil- oder vollfinanziert wurden:

  • Ein Workshop über Trackingmethoden wurde am jährlichen Treffen der Amerikanischen Elasmobranchier Gesellschaft (AES) im Jahr 2007 durchgeführt. Finanzierung CHF 3'700.
  • Das Verhalten von Riffhaien in Fidschi wurde von Kirsty Richards 2011 untersucht. Finanzierung CHF 4'500.
  • Von 2012 bis 2014 wurde ein Vorprojekt für die Analyse von jungen Bullenhaien in den drei grössten Flussystemen von Fidschi, dem Rewa, Sigatoka und Navua River, unterstützt. Aus diesem Vorprojekt entstand im Rahmen einer Dissertation der Projektleiterin Kerstin Glaus das Projekt Kinderstuben Fidschi. Finanzierung CHF 10'700.

Verschiedene, an diesen einfach zugänglichen Haien gewonnene Daten können wahrscheinlich auf andere Haiarten, die viel schwerer zugänglich sind, übertragen werden.

Über die Resultate, die aus dem Projekt gewonnen werden konnten, entstanden bis anhin 8 wissenschaftliche Publikationen.

 


Projektstatus

Die Hai-Stiftung finanzierte unter anderem Sender und Empfänger, Verbrauchsmaterialien, Probenahmen und Reisekosten für das Projekt.

Das Projekt wurde 2015 erfolgreich abgeschlossen.


Administratives

Projektstatus:   2015 erfolgreich beendet.
Projektleiter: Jürg Brunnschweiler

Unterstützung: 2004 - 2015 ca. 79'600 CHF


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