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Zum Beispiel wohin und wann sie wandern

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Westafrikas Kap Verde ist ein Archipel von zehn Vulkaninseln mit über 60 Hai- und Rochenarten. Auf den kapverdischen Inseln werden Haie nicht intensiv befischt, was sie zu einem Hotspot für diese Tiere macht. Die Bedrohung der kapverdischen Haipopulation nimmt jedoch zu.

Schwarzspitzenhaie und BRUV
Schwarzspitzenhaie und BRUV
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Schwarzspitzenhaie nähern sich einer beköderten Unterwasserkamera (BRUV)

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Ausgangslage

Haie sind stark gefährdet. Im letzten Jahrzehnt wurden weltweit schätzungsweise 100 Millionen Haie pro Jahr getötet (Worm et al. 2013, Dulvy et al. 2014).
Westafrikas Kap Verde ist ein Archipel von zehn Vulkaninseln, Heimat von über 60 Hai- und Rochenarten, darunter Walhaie, Tigerhaie und Mantas. Diese Arten werden in Westafrika seit vielen Jahren unkontrolliert ausgebeutet. Die Kapverdischen Inseln - insbesondere Brava und Maio - sind jedoch insofern aussergewöhnlich, als sie das einzige Land in dieser Region sind, in dem Haie und Rochen nicht intensiv befischt werden, was sie zu einem Hotspot für diese Arten und zu einem der letzten Rückzugsgebiete im Nordostatlantik macht (Santos et al. 2018).
Die Bedrohungen für die Haipopulation des Landes nehmen jedoch zu. Illegaler und exzessiver Fischfang, Umweltverschmutzung und Klimawandel sind nur einige Beispiele, zusammen mit der schnell wachsenden Tourismusindustrie in der Region, die den Druck auf die kapverdischen Meeresökosysteme und -arten, einschliesslich der Haie, weiter erhöht.
Es existieren bereits zwei Nichtregierungsorganisationen, die im Schutz der Gewässer um die kapverdischen Inseln engagiert sind, Fundação Maio Biodiversidade (FMB) in Maio, and Biflores in Brava. Der Hauptsponsor Fauna & Flora International (FFI) des Projekts, möchte, als Teil dieses Projekts, diese beiden Organisationen soweit aufbauen, dass sie in Zukunft selbständig alle Schutzaufgaben übernehmen können.


Ziel

Es gibt nur noch sehr wenige Orte, an denen Haie sichere Futter- und Fortpflanzungsplätze finden können. Die Gewässer um die kapverdischen Inseln Brava und Maio sind solche Zufluchtsorte. Dennoch sind auch diese Orte bedroht und eine Infrastruktur für den Erhalt der Arten und Ökosysteme muss aufgebaut werden. Besonders besorgniserregend ist das rasche Wachstum des Tourismus, der Bedrohungen mit sich bringt, insbesondere die schlecht kontrollierte Hochseefischerei. Darüber hinaus sind die Kenntnisse über die Haipopulationen in Kap Verde sehr begrenzt, so dass wir noch nicht vollständig verstehen, wie wir am besten mit den lokalen Verwaltungen zusammenarbeiten können, um diese Arten zu schützen.

Im Jahr 2019 wurde ein Vorprojekt gestartet:

Dieses einjährige Projekt zielt darauf ab, die Grundlagen für den Schutz der Haie in Kap Verde zu legen, indem Wissenslücken geschlossen, lokale Kapazitäten aufgebaut und gezielte Initiativen durchgeführt werden. Wir werden Forschungsarbeiten durchführen, um die Wissenslücken in Bezug auf Haie zu schliessen, die lokalen Kapazitäten zum Schutz der Haie sowohl auf den Inseln Brava als auch Maio weiter auszubauen und gezielte Einsätze durchzuführen, um gefährliche Aktivitäten, die die Haie gefährden, zu stoppen.
Ein Schlüsselelement des Projekts besteht darin, die Gemeinden in den Schutz der Haie einzubeziehen um die Gewässer von Brava und Maio zu sicheren Zufluchtsorten für Haie zu machen. Die Basis dafür ist ein funktionierendes Ökosysteme. Die Projektziele lauten wie folgt:

  1. Eine effektive standortbasierte Meeresbewirtschaftung (Meeresschutzgebiete/Marine Protected Areas (MPAs), Fischerei und artenorientierte Erhaltung in Schwerpunktgebieten) zu etablieren.
  2. Verbesserung von Politik und Praxis, um Bedrohungen grösseren Ausmasses für Arten und Lebensräume zu vermindern (nationale Fischerei-Reformen, verantwortungsvolle Geschäftspraktiken).
  3. Entwicklung der Kompetenz von lokalen Schutz-Organisationen (FMB und Biflores) und Optimierung ihrer Operationen um sie bei einem wirksamen Schutz der Meere zu unterstützen.

Hauptprojekt 2021

Das mehrjährige Hauptprojekt beginnt 2021 und umfasst unter anderem den Schutz von Hai-Kinderstubenn, die im Rahmen dieses Projekts identifiziert wurden, die Replizierung des Programms "Maio's Guardians of the Sea" auf der Insel Brava und die Bekämpfung der halbindustriellen und industriellen Fischerei auf nationaler Ebene durch ein nationales Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Akademikern (in Anlehnung an das erfolgreiche kapverdische Meeresschildkröten-Netzwerk TAOLA).

 


Methoden

  1. Schliessen von Wissenslücken durch Forschung und Versuche. Zu diesem Zweck werden folgende Aktivitäten durchgeführt:
    • Untersuchung der historischen Haipopulationen und ihrer Diversität in Kap Verde.
    • Identifizieren und beschreiben der Hai-Kinderstuben um Brava und Maio. Diese Gebiete haben Priorität.
    • Bewertung der Durchführbarkeit und Eignung eines Programms zum Austausch von Fanggeräten für Fischer in Brava und Maio (Haken, Netze usw.)
    • Analyse der Finning Aktivitäten in Kap Verde, vor allem bei lokalen Fischern. Bei Bedarf die Erarbeitung von Massnahmen, um Finning zu beenden.
    • Analyse der Eignung von Brava und Maio für nachhaltigen Ökotourismus, z.B. Tauchen mit Haien.
    • Fangdaten über die Häufigkeit von Jungfischen und den Fang pro Einheitsaufwand (CPUE) sammeln und analysieren, um eine Vorstellung davon zu erhalten, ob die Haie um Brava nachhaltig befischt werden.
  2. Gezielter Einsatz zur Verhinderung zerstörerischer Aktivitäten und zur Unterstützung positiver Initiativen.
    • Aufklärung der Fischer in Brava und Maio über die bestehenden Fischereigesetze und ihre Gründe, insbesondere im Zusammenhang mit Haien.
    • Gegen lokale Mythen vorgehen, die Haie gefährden, und Fischer ermutigen, Haie im Beifang möglichst lebend wieder ins Meer zurück zu werfen.
    • Information der lokalen Fischer über nachhaltige Fischereipraktiken (zum Schutz der Haie und ihrer Beute).
    • Interviews zur Entwicklung der Haibestände und ihres Vorkommens sowie Beifänge mit Fischern auf Maio sollen Trends seit 2016 aufzeigen.
    • Organisation von Meetings mit lokalen Behörden und Verantwortlichen in Maio, die für die Durchsetzung von Vorschriften zuständig sind. Auch Sportfischerei-Unternehmen müssen einbezogen werden. Diese müssen sich an Sportfischereigesetze halten und bewährte Praktiken einhalten, die für Haie und andere gefährdete Arten nachhaltig sind.
  3. Lokaler Kapazitätsaufbau
    • Unterstützung des fortgesetzten Kapazitätsaufbaus bei Biflores, um sie zu Bravas primärer mariner Schutzorganisation aufzubauen. Sie sollen zukünftig die regionale Führungsrolle im Haischutz übernehmen
    • Unterstützung der "Wächter des Meeres" von Maio, um die Projektarbeit zu überwachen und zu verifizieren, neue Bedrohungen zu finden und illegale Aktivitäten im Zusammenhang mit Haien und ihrer Nahrungsasis in den MPAs von Maio zu verhindern
    • Durchführung von Kursen für lokale Fischer, z.B in Bootsreparatur und Erster Hilfe. Diese sind "Good Will" Angebote und dienen primär der guten Zusammenarbeit mit den Fischern und der Reduktion ihrer Unterhaltskosten. So soll eine kontinuierliche Zusammenarbeit auch mit den Fischern beim Schutz der Haie in Kap Verde gewährleistet werden.

 

Freilassen von Milchhaien

Freilassen von Milchhaien
Photo © FMB

Freilassen von Milchhaien (Rhizorionodon acutus).

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Resultate

Vorprojekt
Das Vorprojekt startete 2019. Die Arbeiten mussten jedoch Anfang 2020 aufgrund der Covid-19 Pandemie eingestellt werden. Seit August 2020 beginnt das Projektteam langsam wieder damit, die Arbeiten aufzunehmen.


Projekt Status

Das Projekt wird von Fauna & Flora International (FFI) hauptfinanziert. FFI stellt zudem die Projektleiterin Julia Späth. Die Hai-Stiftung unterstützt den Hai-bezogenen Teil des Projektes vorerst für 2 Jahre mit CHF 20'000. Durch Covid-19 entstehen im Vorprojekt und Hauptprojekt Verzögerungen von mindestens 8 Monaten.

2023: der Projektstatus ist offen. Es wurden keine neuen Anträge gestellt und die Projektleiterin hat sich nicht gemeldet.


Administrative Details

Projekt Satus:  offen
Photos: © FMB
Projektleitung: Julia Späth

Unterstützung: 2020 ca. 10'000 CHF


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