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Zitronen-, Hammer- und Tigerhaie wandern in der Region Bahamas/Florida häufig über Strecken bis 3'000 km. Auf ihren Wanderungen durchqueren sie Gebiete, in denen sie nicht unter Schutz stehen.

Grosser Hammerhai
Grosser Hammerhai
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Grosser Hammerhai.

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Ausgangslage

Die Stiftung hat zwischen 2007 und 2015 das Projekt von Prof. Samuel "Doc" Gruber und Steve Kessel Zitronenhaie in Jupiter/FL unterstützt. Gegen Ende des Projektes wurde klar, dass nicht nur Zitronenhaie sondern auch andere Grosshaie wie Hammerhaie und Tigerhaie in der Region grosse Wanderungen unternehmen. Bei ihren oft bis 3'000 km langen Wanderungen durchqueren die Haie Gebiete, in denen sie nicht oder nicht ausreichend geschützt sind.
2015 wurde das Jupiter Projekt beendet und das Projekt "Wanderungen grosser Haiarten in der Region Bahamas und Florida" gestartet, wobei grosse Hammerhaie (Sphyrna mokarran) zunächst im Fokus stehen. Zitronenhaie und Tigerhaie werden dabei jedoch ebenfalls untersucht, sofern sie gefangen werden.
Hammerhaie finden sich häufig im Beifang, werden aber auch aktiv befischt, da ihre Flossen einen hohen Marktwert erzielen. Den Beifang zu regulieren und zu fordern, dass Hammerhaie wieder zurück ins Meer geworfen werden müssen, macht wenig Sinn, da die Mortalität der Hammerhaie im Beifang mit ca. 90% die höchste aller Arten ist. Aus diesem Grund müssen die Aufenthaltsorte, saisonale Raumnutzung und Verhalten dieser Hammerhaiarten wesentlich besser bekannt sein, um sie effizienter schützen zu können.
Grosse Hammerhaie wurden im März 2014 sowohl in den Appendix II der CITES Konvention als auch in die Rote Liste des IUCN als gefährdet aufgenommen. Sie wandern global über weite Strecken durch die Hoheitsgebiete verschiedener Nationen. Aus diesem Grund sind sie auch im Annex I der UN Konvention für intensiv wandernde Arten ((CMS), die eine starke Kooperation aller beteiligten Nationen beim Management dieser Arten fordert.


Ziel

Langzeit-Ziel des Projekts ist, der nationalen US Fischereibehörde (NMFS) wissenschaftlich solide Daten vorlegen zu können, um Grosse Hammerhaie und gegebenenfalls andere Grosshaie in der US exklusiven nationalen Fischereizone (EEZ) unter Schutz stellen zu können.
Wegen ihrer extrem hohen Mortalitätsrate an Bord muss verhindert werden, dass Hammerhaie überhaupt gefangen werden, kommerziell oder von sogenannten "Sport"fischern.


Methoden

  1. Die Haie werden mit Ködern gefangen. Mit seiner langjährigen Felderfahrung ist das Team in der Lage, innerhalb von weniger als 10 min. die erforderlichen Untersuchungen an den Haien durchzuführen. Dies garantiert eine sehr hohe Überlebenswahrscheinlichkeit, auch bei den speziell empfindlichen Hammerhaien.
  2. Erhebung von Daten über die saisonalen gross- und kleinräumigen Wanderungen der Grosshaie in den Regionen Florida/Bahamas. Hierbei kommen Satelliten- und akustische Sender sowie klassische Tags und Photoidentifikation zum Einsatz.
  3. Fressgewohnheiten werden mit Hilfe der Analyse von stabilen Isotopen ermittelt.
  4. Ultraschall- und Hormon-Untersuchungen sollen Hinweise auf potentielle Kinderstuben und Gebärplätze geben.

 


Resultate

Die Analysen der Bewegungen der Grossen Hammerhaie bestätigen ein philopatrisches (Brutortstreue) Verhalten. Sie wandern in jährlichen Zyklen, bleiben saisonal an einem Ort und behalten dieses Verhalten über Jahre hinweg bei. In Bimini und den Bahamas halten sie sich zwischen Oktober bis April auf, in Jupiter/Florida von Oktober bis März. Hammerhaie, die in Bimini oder Jupiter mit Satellitensendern ausgerüstet wurden, wanderten bis nach Nord Virginia und zurück, gesamthaft eine Strecke von ca. 3'000 km. Derartige saisonale und damit vorhersagbare Wanderungen sind gefährlich für die bereits stark bedrohten Hammerhai-Populationen. Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sie gezielt gefangen werden oder im Beifang sterben.

Auf der Basis der wissenschaftlichen Daten über die Wanderungen und Aufenthaltsgebiete der Zitronenhaie und Grossen Hammerhaie wurde 2016 eine Erweiterung der Schutzzonen und Schutzzeiten für diese Haie bei dem US National Marine Fisheries Service (NOAA-NMFS) gefordert. In der Region zwischen Cape Canaveral und Palm Beach wird die geschützte EFH Zone (Essential Fish Habitat oder Essentieller Fischhabitat), in dem die Haie ganzjährig nicht gefangen werden dürfen, auf 245 km erweitert. Leider konnte bezüglich dem Startdatum der Hai-Fischerei in den anderen Regionen im Januar - gefordert war Juli - nur ein Kompromiss mit dem NMFS erzielt werden. Sollten die ersten 20% der Zitronenhai-Fangquoten zu früh erreicht werden, so werden die restlichen 80% erst im Juli freigegeben.

In einer Zusammenarbeit mit Dr. Natalie Mylnicenko (Disney Science and Environment) wurden die Grossen Hammerhai Weibchen mit Hilfe von portablen Ultraschall Geräten auf Trächtigkeit hin untersucht. Ein Weibchen war trächtig und wurde mit einem Satellitensender ausgerüstet. Sie verliess Bimini Ende Mai und ihr Sender tauchte im Juli 30 km vor der Küste Georgias auf. Da kürzlich neugeborene Grosse Hammerhaie weiter nordöstlich in Süd Carolina gefunden wurden, ist es wahrscheinlich, dass sich das Weibchen während ihrer Tragezeit in Bimini aufhielt und dann nach Süd Carolina schwamm, um dort zu gebären. Es ist besonders heikel, wenn trächtige Weibchen das Haischutzgebiet von Bimini verlassen und in dieser, für die Arterhaltung sehr wichtigen Phase die ungeschützten US Gewässer durchqueren.

2017 erschien eine wissenschaftliche Publikation zu den Resultaten und sie wurden zudem an der Konferenz der American Elasmobranch Society in Austin präsentiert.
Die Daten wurden bisher in 4 wissenschaftliche Zeitschriften publiziert und an den jährlichen Treffen der Amerikanischen Elasmobranchier Vereinigung präsentiert.


Projektstatus

Das Projekt startete gut. Nach dem Tod von Samuel Gruber im April 2019 und durch die Covid-Pandemie 2020/2021 geriet es jedoch stark in Verzug. Anfang 2020 wurde das Projekt von Matt Smukall, dem CEO des Shark Lab in Bimini, übernommen.


Administratives

Projektstatus:   laufendes Projekt seit 2015
Projektleitung: Matt Smukall (früher Samuel Gruber, Steve Kessel).
Unterstützung: 2020 CHF 18'700.

Unterstützung seit 2015: CHF 86'200.


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