Die Haie bedrohen nicht uns, wir bedrohen die Haie!
Die Lage der Haie weltweit ist hoch-kritisch. In manchen Regionen, z.B. dem Mittelmeer, sind Bestände gewisser Haiarten auf 10 - 20% ihrer früheren Grösse geschrumpft. Jährlich werden 1.4 Millionen Tonnen Haie aus den Weltmeeren gefischt.
Doch nicht nur die Fischerei bedroht die Haie. Mangroven, die Kinderstuben der Haie, werden gerodet. Riffe, das zu Hause vieler Haiarten, sterben durch die Klimaerwärmung. Untersuchungen über die Auswirkungenen von Mikro- und Nanoplastik auf die Gesundheit und Fertilität der Haie starten gerade erst.
Und immer noch geht der Mythos um, dass Haie keinen Krebs bekommen und ihre Knorpel werden als Anti-Krebs Mittel vermarktet. Haie bekommen Krebs, über 40 Tumorarten sind bei ihnen bekannt.
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Hauptgründe für das Sterben der Haie
Fischerei
100 Millionen Haie sterben pro Jahr weltweit in Fischnetzen oder an Langleinen. Das sind fast 275'000 Haie pro Tag. 73 Millionen kommerziell gefischte Haie sind für die vornehmlich asiatischen Flossen-Märkte bestimmt. Und dies sind nur die Zahlen der kommerziellen Fischerei.
Finning
Flossen von 73 Millionen kommerziell gefischter Haie sind primär für asiatische Haiflossen-Märkte. Finning wird das grausame Abschneiden der Flossen von Haien genannt, oft noch bei lebendigem Leib. Der Rumpf des Haies wird dann als übeflüssiger Ballast über Bord geworfen. Da die Haie nicht mehr schwimmen können, ersticken sie elendig.
Beifang und Geisternetze
Die Fangflotten sind primär auf Thunfische und andere grosse Fische aus. Wo grosse Fische gefangen werden, werden auch Haie gefangen. Viele Haie verenden in den Netzen und Langleinen und werden, meist tot, als Beifang entsorgt.
Eine grosse Gefahr stellen auch "Geisternetze" dar. Das sind Netze und Leinen, die sich losgerissen haben und frei im Meer treiben.
Mangroven: Kinderstuben der Haie verschwinden
Die ausgedehnten Wurzelsysteme der Mangrovengebiete und ihre Schösslinge bilden ein feines Netz, das die Küsten vor Erosion durch Gezeiten und Stürme schützt. Das Netz der Wurzeln dient vielen Haiarten als Kinderstube für ihre Jungen. In dem feinen Wurzelnetz sind kleine Jungtiere vor grösseren Fressfeinden geschützt.
In den letzten 50 Jahren sind 50 % der Mangrovenbestände verschwunden.
Klimaerwärmung
Die Klimaerwärmung setzt die Ozeane einem besonderen Stress aus. Die für Korallenriffe sehr kritische jährliche Durchschnittstemperatur des Wassers steigt. Extremwetter wie Stürme und Orkane beschädigen die bereits geschwächten Riffe zusätzlich. Viele Riffe leiden und damit die Riffgemeinschaften. Haie sind in diesen Riffregionen zu hause und verlieren ihre Nahrungs- und Lebensgrundlage.
Plastik, Mikroplastik und Nanoplastik
8 Millionen Tonnen Plastikabfall werden jährlich in die Ozeane gespült. Die Grösse reicht von riesigen Plastikfolien und Geisternetzen bis hin zu Nanoplastik im Bereich von kleiner als 1 Mikrometer. Meeresbewohner können sich in die Plastikabfälle verstricken oder sie fressen und in der Folge ersticken oder verhungern.
Besonders gefährlich ist Nanoplastik, das so klein ist, dass es sich in Organen und Zellen anreichert.
Hai-Knorpel essen wirkt gegen Krebs
Haie bekommen Krebs. Aus der wissenschaftlichen Literatur sind mindestens 42 gut- und bösartige Tumortypen bei Knorpelfischen bekannt. Hai Knorpelpräparate zu essen ist genauso wirkungslos gegen Krebs wie pulverisierte Schweinsohren. Nur sind Schweine nicht weltweit bedroht.
Hai-Produkte
In vielen Ländern ist das Anlanden von nur den Hai-Flossen verboten, nur vollständige Haie dürfen abgeladen werden. Dies soll das grausame Finning verhindern. Da die Flossen der kommerziell wertvollste Teil der Haie sind, werden diverse andere Hai-Produkte verkauft, um den Gewinn beim Geschäft mit den ganzen Haien wieder zu erhöhen.
Hai-Produkte finde man oft an unerwarteten Orten. Z.B. in Restaurants, Kleiderläden, Accessories, Hundefutter, Dünger, Gelatine oder Lebertran.