Stumpfnasen Sechskiemerhaie gelten zwar gemäss der Roten Liste des IUCN im Mittelmeer als nicht gefährdet, die Fischerei im Mittelmeer ist jedoch schlecht dokumentiert und kontrolliert. Sechskiemerhaie finden sich zudem häufig im Beifang der Tiefseefischerei (bis 2'000 m).
Sechskiemer Hai
Photo © Marinethemes
Ausgangslage
Die Bestandeszahlen der Sechskiemer Haie (Hexanchus griseus) im Mittelmeer gelten als nicht rückläufig. Betrachtet man die abnehmenden Trends der meisten anderen Haipopulationen im Mittelmeer, die bis auf 10-20% ihrer früheren Grösse geschrumpft sind, wirkt diese positive Bewertung als eher unwahrscheinlich und veraltet.
Ziel
Bevor auch diese Haiart, wie über 50% aller Haiarten im Mittelmeer, als gefährdet eingestuft werden muss, soll die Studie zeigen, ob die Populationen der Sechskiemerhaie im Mittelmeer stabil sind oder sich ein Auf- oder Abwärtstrend bei den Fängen abzeichnet. Nur so kann frühzeitig auf einen möglichen Rückgang reagiert werden, bevor die Populationen effektiv gefährdet werden.
Das Projekt wird Ignazio Nuez vo der EEA Mitgliedorganisation Spanien (Submon) koordiniert. Das Projekt ist nicht nur von grossem Interesse für den Hai-Schutz sondern soll auch die Zusammenarbeit innerhalb der verschiedenen EEA Mitglieder im Mittelmeerbereich fördern, speziell die neuen EEA Mitglieder Griechenland und Israel.
Methoden
Die Studie soll mit Hilfe von Interviews und Beobachtungen Trends in den Landungen der Sechschiemerhaie im gesamten Mittelmeerraum aufzeigen. Die Studie erstreckt sich über 11 Länder: Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland, Lybien, Algerien, Tunesien, Montenegro, Albanien, Cypern und Israel. Sie wird gemeinsam mit lokalen Wissenschaftlern und Helfern der jeweiligen Länder durchgeführt.
Projektstatus
2019: Projekt läuft, eine erste Präsentation der vorläufigen Daten erfolgte am IUCN Workshop in Palma de Mallorca im November 2019.
2023: Die Daten wurden publiziert und dienten für die Doktorarbeit von I. Nuez, die er 2023 cum laude abschliessen konnte.
Administratives
Projektstatus: Projekt wurde 2020 erfolgreich beendet
Photos: © Shutterstock, Kristian Beqiri
Projektleitung: Ignasi Nuez, Msc, Submon Spanien
Unterstützung: 2019 9'650 CHF